Es geht weiter, nur ein paar Schritte, wir bleiben im Dachgeschoss. in der »Repertoireschneiderei« des Hauses werden die Kleider für den täglichen Spielbetrieb geändert und anprobiert. Fleißige Hände sind am nähen und Stecken, am werken und Probieren, damit die Künstler abends in maßgeschneiderten Kostümen brillieren. Im mächtigen Fundus, der ebenfalls hier untergebracht ist, wird eine Reihe von Kostümen aufbewahrt.
DIE TOUR GEHT WIEDER ABWÄRTS, durch lange Gänge in Richtung Herzstück des Hauses: Die Bühne trennt das Haus gewissermaßen in eine Rechte und in eine Linke Hälfte. Das hat auch historische Gründe, denn früher wurden diese hälften als »Burgseite« und »Stadtseite« bezeichnet, waren für das höfische und das städtische Publikum bestimmt. Interessant ist, dass es im ersten, zweiten und dritten Stock des Bühnenhauses keine räumliche Verbindung zwischen linker und rechter Haushälfte gibt. Über der Bühne wird es dann hochtechnisch. Der Schnürboden ist das technische Herzstück des Opernhauses. Freilich gibt es heute keine Schnüre mehr, mit denen Vorhänge oder Bilder auf- und abbewegt werden, sondern Züge. auf der »Burgseite« werden die Züge elektromechanisch, auf der »Stadtseite« manuell betrieben.
Von der Arbeitsgalerie aus können alle mechanischen Aktionen am Schnürboden gesteuert werden. Ob nun ein Horizont verschoben, die Unterbühne bewegt oder nacht- bzw. Taghimmel verändert werden: In der Arbeitsgalerie laufen alle technischen Fäden zusammen, die die Aktionen am Schnürboden steuern.
GIGANTISCH SIND DIE DIMENSIONEN der Hauptbühne.
Diese Versenk- und Schiebebühne besteht aus sechs so genanntenHubpodien, die jeweils 18 Meter messen, sowie einer Versenkbühne mit 14 Metern. Eine reihe von Versenkungsöffnungen, Schienen, um Fahrwege für Vor- und Seitenbühnen vorzugeben, sowie Aufzüge und Drehscheiben zählen zu den technischen Finessen der Hauptbühne. »auf der Burgseite befindet sich, nahe dem Portal, der Platz für den diensthabenden Feuerwehrmann, an der Stadtseite sehen wir das inspizientenpult sowie andere Bedienerpulte, wie etwa für Vorhang«, erklärt Dominique Meyer.